Straße von Gibraltar
Die Straße von Gibraltar ist eine der meist befahrenen Wasserstrassen der Welt. Die Abfahrt von Gibraltar in Richtung Westen sollte nur bei einer günstigen Wetterlage erfolgen, da sich die Strasse bei ungünstigen Bedingungen als unüberwindbares Hindernis erweisen kann.
Eine Gefahr sind starke Gezeitenströme und brechende Seen.
Tarifa Radio sendet rund um die Uhr Informationen zum Wetter und Schiffsverkehr in Spanisch und Englisch.
Gelegentlich ziehen Wale durch die Strasse.
Der Wind hat heute Nacht gedreht und kommt nun aus der richtigen Richtung, nämlich aus Osten. Wenn alles nach Zeitplan läuft, schaffen wir es heute bis Barbate, ca.40 Seemeilen westlich von hier
Wir verlassen die Bucht bei diesigen, feuchten Wetter. Wieder liegt der Gipfel von „The Rock“ in den Wolken. Aber nur bei einer solchen Wetterlage bläst der Levante.
Trotz der 2-3 Knoten Gegenströmung kommen wir gut voran. Der Levante weht hier mit bis zu 30 Knoten und wenn Bacchus rumpelnd die Wellen runtersurft macht er schon mal 10 Knoten über Grund
Um 13:30 passieren wir den Leuchtturm von Tarifa. Der Atlantik ist erreicht. 5 Jahre Mittelmeer und fast 6000 zurückgelegte Seemeilen liegen hinter uns.
Abergläubig wie Segler nun mal sind, begießen wir die Einfahrt in den Atlantik, nicht ohne auch dem Windgott seinen Obolus zu entrichten.
Hinter Tarifa werden die Wellen flacher und so steuern wir durch die Untiefenzone bei Punta Paloma. Dadurch sparen wir einige Seemeilen ein.
Langsam wird die Gegenströmung schwächer und kippt ganz. Wir machen durchgehend zwischen 5 und 6 Knoten.
Um 18:00 liegen wir in der Marina von Barbate. Neben uns macht die SY Bora fest, die Crew ist auch zum ersten Mal durch die Strasse und im Atlantik. Gemeinsam trinken wir ein Bier auf die supergute Durchfahrt. Daraus hätte leicht ein Besäufnis werden können, aber morgen wollen wir wieder früh raus, die nächsten 47 Seemeilen liegen vor uns, Ziel ist Cadiz.