Wie man unerwartet zu einer Flasche Port kommt...
Heute liefert uns eine französische Yacht Hafenkino vom Feinsten. Die Yacht ankert schon seit einigen Tagen im Vorhafen. Es windet ordentlich, in Böen bis 60 km/h.
Die Crew besteht aus einem Mann, Typ alternder Hippi und einer Frau, Typ alternde BB. Der Mann kommt mit dem Beiboot in die Marina um die Lage zu erkunden. Kurz darauf schippert die Yacht um die Ecke. Die Frau steuert auf den einzig freien Platz in der Marina zu. Leider zu langsam. Eine Bö erfasst das Boot, es ist vorbei mit der Kontrolle, und sie treibt zügig auf die am Steg liegenden Schiffe zu, droht sich quer vor die anderen Yachten zu legen. Unangenehme Situation.
Die Yachties springen auf den Booten herum, versuchen das ärgste zu vermeiden. Es wird geschoben und laute Rufe gehen hin und her. Nach 2-Minuten Adrenalin macht die Yacht am Empfangspier fest. Auf die Pier steht aber hoher Schwell. Die Franzosen werden nun hin und her gewalkt, der Bootsrumpf kratzt und schabt an den Holzbohlen. Das kann Johannes nicht länger mit ansehen leiht sich von der großen Nachbaryacht ein paar dicke Fender und eilt den beiden zu Hilfe. In gemeinsamer Kraftanstrengung werden die Fender zwischen Boot und Pier gedrückt. Jetzt besteht zumindest für den Rumpf keine unmittelbare Gefahr mehr.
Die beiden bestehen auf einer Flasche Port als Dankeschön. OK angenommen, aber die wird dann gemeinsam auf Bacchus verkostet.
So erfahren wir, dass Veronique die Skipperin ist und ihr Lebenspartner Michel aus Venezuela stammt und sie hier besucht. Sie ist Einhand aus der Karibik bis auf die Azoren gesegelt. Respekt.