Da kommt was auf mich zu....
Heute morgen habe ich mir eine Stunde lang die Wind und Wellenvorhersage “Nordatlantik” im www.Passageweather.com für die kommenden 5 Tage immer wieder vor und zurück angeschaut. Wann soll ich segeln? Was ist der beste Zeitpunkt hier in Madeira? wie passt das mit dem Wind vor Santa Maria zusammen wenn ich da in vier Tagen vermutlich ankomme?
Wie so oft gibt es wohl nur einen besten Kompromiss und der lautet: Dienstag lossegeln bei noch erträglicher Welle hier, dafür aber in der Nacht 25-30 Wind kn ertragen.
Oder doch warten bis Donnerstag und dann evt. am Sonntag in der Flaute hängenbleiben?
Sicherheitshalber schaue ich mir noch mal die Küstenlinie von Madeira an. Und da kommen mir doch erhebliche Zweifel ob ich es mit Bacchus schaffe vom Kap Barlovento freizukommen. Dazu kommt, das die Küste Madeiras fast 35sm lang ist , im 30° Winkel zur Kurslinie verläuft. Das ist nicht gerade viel für die krasse Welle die beim Norder auflauft.
Also entschließe ich mich spontan, auch weil der Wind günstig steht, nach Porto Santo hoch zu segeln… Von hier aus kann ich dann ganz entspannt in einem sichern Abstand von 25sm Madeira passieren.
Heute Abend sitze ich also wieder bei Tom und Joke auf der “Spindrift” in Porto Santo. Tom erzählt beiläufig von seinen Freunden die vor einer Woche versucht haben mit einer 60ft Yacht das Kap Barlovento Richtung Azoren zu passieren. Nach mehreren Stunden Kampf mussten sie aufgeben und landeten schließlich unfreiwillig wieder auf Porto Santo.
Ich glaube da habe ich mir morgen einigen Stress und vielleicht schlimmeres erspart.
Jetzt muß aber noch jede Menge Proviant verarbeitet werden. Koche deshalb heute Abend noch ein feines Rindfleischsüppchen. Morgen ist das Hackfleisch dran. In Bacchus sieht es im Moment aus wie in einer Kantinenküche bei Hochbetrieb. Schade: keiner da der das für mich wegräumt