Urlaub auf Bacchus
Nun bin ich seit 10 Tagen an Bord von Bacchus und habe mich eingelebt.
Angekommen am 03.08 in Ponta Delgada bei feucht warmen 26°. Endlich Sommer nach dem Schietwetter in Deutschland. Die Luft riecht herrlich nach Meer und ein leichter Wind sorgt für Frische.
Große Freude am Flughafen uns nach 2 Monaten in die Arme zu fallen.
Dann mit dem Taxi zur Marina und hin zu meinem Feriendomizil. Das liegt ruhig schaukelnd an Steg J und harrt der Dinge die da kommen .Das vertraute Bordgefühl stellt sich schnell wieder ein, ein bisschen wie nach hause kommen. Nun auspacken und erzählen. Die Ereignisse der letzten Monate wollen ausgetauscht werden, Und das dauert… .
Nach einer Woche Eingewöhnung in der Marina Ponta Delgada werfen wir die Leinen los und starten nach San Jorges.140 Seemeilen liegen vor uns. Der Wind ist mäßig, die Wellen noch hoch. Ideal um seekrank zu werden und ich werde es. Wieder dieses elendige Gefühl. Ich verkrieche mich in die Koje, Johannes übernimmt die Wachen und lässt mir Zeit. Schneller als erwartet geht es mit besser und am nächsten Morgen schmeckt schon wieder ein leckeres Rührei mit Milchkaffee.
Ab nun folgt die Kür. Die Wellen werden flacher, der Wind weht in die richtige Richtung, wir kommen langsam aber stetig voran. Nach 32 Stunden erreichen wir San Jorges und Jose, der nette Hafenmeister erwartet uns schon. Die Marina ist ungewöhnlich leer, viele Segler sind nach Horta geflüchtet. Drei Meter hohe Wellen aus West und der damit verbundene Schwell haben den Aufenthalt hier ziemlich ungemütlich gemacht. Glück für uns, wir liegen bald komfortabel am Längssteg und freuen uns auf die kommenden Tage hier auf der Insel der Gelbschnabelsturmtaucher.
Gefeiert wird auch auf San Jorges
Im Nachbarort Rosario wird diese Wochenende ein Fest zu Ehren der heiligen Jungfrau gefeiert. Wir fahren heute hin und schauen uns das Spektakel an. Gestern Abend wurden die Feierlichkeiten mit viel Musik eröffnet. Heute geht es weiter mit Festwagen, Torada à Gorda und natürlich wieder viel Musik. Warum die Festwagen von zwei prächtigen Zugochsen vom kleinen Festplatz in die Halle gezogen werden konnten wir nicht herausfinden. Auf alle Fälle ist alles schön bunt und Brot, Käse und Bier gibt es reichlich.
Eine Straße weiter ist alles für die Torada gerichtet. Hunderte von Pick-ups säumen die Straße, Menschen haben es sich auf Wiesen, Mauern und Viehwagen bequem gemacht und warten gestärkt vom Bier und kleinen Naschereien, dass endlich der Schieber der ersten Transportkiste hoch gezogen wird. -
Der erste Stier stürmt heraus, die Freizeittoreros setzten sich in Bewegung. Der Stier ist eher von der ruhigen Sorte und es passiert nicht viel. Auch das nächste Modell hat nicht so recht Lust die mutigen Männer von Rosario zu jagen und kehrt nach etwa zwanzig zähen Minuten in seine Kiste zurück.
Die beiden nächsten Stiere ersparen wir uns, schlendern noch ein wenig durch den sehr gepflegten Ort und machen uns dann auf den Heimweg. Bis die Band loslegt ist es uns zu spät.