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Ayamonte

El Rompido

Im Morgengrauen starten wir Richtung El Rampido. Mit dem Sonnenaufgang erreichen wir den offenen Atlantik und der Wind reicht aus, um mit dem Blister gute Fahrt zu machen. Wir müssen so früh los, um bei Ende des einlaufenden Wassers vor der Einfahrt in den Rio de las Piedas zu sein, an dessen Mündung El Rompido liegt. Eine etwas knifflige Einfahrt und nur bei Hochwasser möglich, da eine Barre vor der Mündung liegt und die Sandbänke ihre Positionen immer wieder verändern. Wir passieren die Einfahrt ohne Komplikationen, fahren an einer schönen Flusslandschaft vorbei. Um 12:45 fällt der Anker vor El Rompido.

Vorne hui, hinten naja

Auf den ersten Blick von Bord aus gefällt es uns hier. Netter kleiner Ort, die Bebauung dem Gelände angepasst und geschmackvoll im Baustil Andalusiens.
Wir machen das Dinghi klar und tuckern an Land. Das stellt sich als nicht so leicht herausstellt. Es gibt eine Menge schöner Schwimmstege und auch viel Platz, aber alle sind privat und wir werden durch energisch argumentierenden Marineros aufgefordert zu verschwinden. Nur an einen abgegammelten alten Betonsteg, an dem sich auch die Tankstelle befindet gibt es eine kleine Stelle, an der man festmachen darf. Das finden wir nicht so toll. Aber egal, Johannes macht das Dinghi fest und wir sind an Land. Der nette kleine Ort war mal nett. Jetzt reiht sich Restaurant an Restaurant. Von dem kleinen Fischerdorf ist aber auch gar nichts mehr übrig. Die Hauptsaison ist zu Ende, viele Lokale geschlossen einschließlich des kleinen Supermarktes im Ort. Die Gassen sind schmuddelig und alles wirkt etwas vernachlässigt.
Etwas abseits liegt ein Golfresort, sehr gepflegte Anlage am Rio de las Piedras. Ein sehr schön angelegter Wanderweg führt entlang des Geländes durch den alten Pinienwald. Aber wir glauben es kaum, hinter dem Golfplatz wird aus einem dicken Rohr das schäumende Abwasser in den Fluss und damit in die Lagune geleitet. Die ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Nachdem wir dann doch noch einen Supermarkt in einer Appartementanlage gefunden haben, der allerdings erst um 17:30 öffnet, fahren wir etwas enttäuscht zum Boot zurück. Man merkt nun doch, dass unser Revierführer 10 Jahre alt ist. In ihm ist eine Marina, sehr viele Ankermöglichkeiten und ein naturbelassenes Fischerdorf beschrieben, heute gibt es vier Marinas, kaum noch Ankerstellen und kein Dorf mehr