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Rio Gauadalquivir

Wir warten auf die Flut…


Es ist bewölkt uns sehr warm und unglaublich still. Wir warten auf die Flut. Erst dann können wir weiter flussaufwärts.
Wir haben einen sicheren Ankerplatz gefunden und die dicken Pötte, die an uns vorbei sind, haben erträglichen Schwell verursacht.
Mit einer Sicherungsleine um den Bauch trauen wir uns in das trübe Flusswasser. Ein bisschen Überwindung brauche ich schon, aber dann macht es richtig Spaß. Es ist angenehm warm und nicht salzig. Schwimmen wie in einer starken Gegenstromanlage.


Um uns herum liegen eigenartige Gefährte an Bojen. Von weitem sehen sie aus wie große Insekten aus einem Science Fiction Film. Was genau damit gefischt wird wissen wir nicht. Ihr Aussehen ist jedenfalls beeindruckend

Porto Gelves

Um 18:00 erreichen wir Porto Gelves. Nach 5 Jahren machen wir wieder am Steg fest. Es still hier. Keine Segler, die uns in Empfang nehmen, kein Leben am Steg. Beim letzten Mal hatte sich hier eine kleine Seglergemeinschaft z aus allen Herren Ländern zusammen gefunden und sich häuslich eingerichtet. Auch sonst wirkt die Marina verlassen. Fast alle Liegeplätze sind leer und wir sehen auch warum. Das Marinabecken ist fast komplett versandet.
Statt Segelschiffe am Steg stehen nun Wohnmobile an Land.

Wir beschließen den Steg wieder zu verlassen und uns eine Boje zu schnappen. Johannes fährt volle Pulle rückwärts, die Boje hält und wir hoffen nun, dass der rechtmäßige Besitzer, falls einen gibt, heute Abend keinen Anspruch mehr erhebt. Es dämmert schon und das bedeutet Stechmücken, rein ins Boot und Moskitonetze vor die Tür.
Gegen 23:00 pochte es wie wild an die Bordwand. Wir schauen gerade völlig entspannt eine DVD und sind über die Störung nicht sehr erfreut. Wahrscheinlich der „Bojenbesitzer“. Johannes geht etwas unwillig raus. Da steht allerdings nicht der Bojenbesitzer, sondern ein Franzose in seinem Dinghi und wir sehen den Grund der Störung. Wir treiben mit der Boje im Schlepp lautlos flussabwärts. Und das wohl schon eine ganze Weile. Der Franzose auf dem Heimweg zu seinem Schiff hat unsere unfreiwillige Reise beobachtet und uns sogleich gewarnt.
Glück gehabt, wir lösen die Boje und suchen uns einen neuen Platz für den Anker. Da liegen wir auch bald mit 40 Meter Kette sicher vor unerwünschten Schiffsbewegungen.