Unruhige Nacht im Hafen von Ventotene
Der Wind frischt in der Nacht auf und die immer höher werden Wellen stehen genau in die Einfahrt des Hafens. Die kleine Marina wird zum brodelten „Kochtopf“. Wir fühlen uns wie auf See, nur ohne Segelmanöver. Bacchus tanzt auf den Wellen und wird vom Schwell hin und her geschoben. Schlafen geht nur in der stabilen Seitenlage. Immer wieder geht Johannes raus und schaut nach dem Rechten. Auch diese Nacht geht vorbei und bei Sonnenaufgang sieht alles nicht mehr so heftig aus. Während des Frühstücks müssen wir unser Tassen festhalten, damit sie nicht vom Tisch rutschen. Das hatten wir zum letzten Mal auf Flores in der Ankerbuch
Landgang
Wir beschließen an Land zu gehen um uns die Zeit auf festem Boden zu vertreiben. Die Insel hat einen besonderen Charme. Einmal am Tag kommt die große Autofähre und es herrscht für kurze Zeit eine gewisse Betriebsamkeit, der Höhepunkt des Tages. Autos und kleine Transporter werden ent- und beladen, Menschen steigen aus und ein, die Lebensmittelläden erhalten neue Ware, der Müll wird abtransportiert. Die wichtigen Amtsträger des Ortes begleiten und beobachten das Geschehen aufmerksam um anschließend wieder in träges Nichtstun zu verfallen. Menschen und Autos verteilen sich über die kleine Insel und eine halbe Stunde nach Abfahrt der Fähre ist alles wieder entspannt und ruhig.
Am Nachmittag möchten wir die Ausgrabungsstätten besuchen, doch das gelingt uns nur, indem wir über Zäune klettern und auf eigene Faust das Gelände erkunden. Alles ist etwas heruntergekommen und verwahrlost. Die Möwen betrachten das Gelände als ihres und fliegen Angriffsmanöver auf unsere Köpfe. Zum Glück bluffen sie nur.
Im Laufe des Tages dreht der Wind und die Wellen beruhigen sich. Wir kehren aufs Schiff zurück.