Die Catacombe dei Capuccini in Palermo
Im Reiseführer habe ich vom Kapuzinerkloster in Palermo gelesen und bin neugierig geworden. Dort sind in den Katakomben seit Mitte des 15 Jh. tote Kapuzinermönche bekleidet und aufrecht bestattet worden. Das wollen wir uns ansehen.
Mit dem Zug fahren wir stressfrei nach Palermo Cental, weiter mit dem Bus bis zur Piazza Indipendenza. Ein kurzer Besuch durch das Porto Nuova zum Palazzo die Normanni( Sitz des sizilianischen Parlamentes) Die letzte Etappe zu Fuß über die Via Cappuccini zu dem Kloster. Kein Hinweisschild zeigt den Weg.
Das Kloster steht unauffällig im Wohngebiet, ein großer Obst und Gemüsestand direkt gegenüber.
Das Schild „Ingresso Catacombe“ führt uns zum Eingang. Wir zahlen und gehen durch einen schmalen Gang in die Tiefe und stehen dort vor hunderten Mumien, die wie Soldaten ein Spalier für die Lebenden bilden.
Durch Zufall haben die Mönche im 16 Jh. entdeckt, das in der Gruft die toten Mönche auf natürliche Weise mumifizieren. Die älteste Mumie stammt aus dem Jahr 1599 und bald wollten viele aus der palermitanischen Oberschicht auch hier bestattet werden. Schon früh haben die Mönche ihre Toten in Nischen aufgestellt, als Mahnung an die Lebenden : „Was wir sind, werdet ihr sein, was ihr seit sind wir gewesen.“
Bis ins 19 Jh. sind hier Tote beigesetzt worden, unterteilt in verschiedene Korridore, für Männer, Frauen, speziellen Berufen, wie Ärzte, Künstler und Politiker, Nischen für Kinder, Jungfrauen, Priester und Mönche.
Nachdem der Totenkult Ende 1800 verboten wurde, durften die Leichen nur noch im Sarg beigesetzt werden. So auch die bekannteste Mumie der kleinen Rosalie, die heute noch aussieht als würde sie schlafen. Eine besondere Methode der Einbalsamierung hat das ermöglicht. Die kleine Tote gilt heute als die schönste Mumie der Welt.
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Nach einer knappen Stunde wollen wir wieder raus, freuen uns über die Sonne, die hupenden Autos und die Menschen.