Sturmsegeln
Der Wind hat die ganze Nacht nicht nachgelassen. Trotzdem starten wir früh um das letzte Stück der Ostküste hinter uns zu bringen. Dann sind wir endlich auf der Südseite der Insel und hoffen stark auf Beruhigung. Aber die 20 Seemeilen bis dahin haben es in sich. Heute kommt zum ersten Mal unser gerefftes Kutterstagsegel zum Einsatz. Bis 45 Knoten Wind (9 Bft) und ein kochendes Meer machen dieses Stück zur Belastungsprobe für Crew und Material
Nur mit dem kleinen Stück Tuch, ca. 10 qm geht es noch mit 6-7 Knoten voran. Die Wellen klopfen erst an, dann macht es „schrumm“ und die Gischt schießt schräg durchs Cockpit. Wir sind wieder mal geduscht und nach einer Stunde völlig eingesalzten.
Extreme Starkwindfelder wechseln ab mit fast Flaute. 20 Knoten Wind kommen uns schon vor wie ein laues Lüftchen.
Nachdem wir ungefähr 10-mal ein und ausgerefft haben erreichen wir endlich den angesteuerten Hafen in Lerapetra. Vor der Hafeneinfahrt heizen Surfer mit Sturmsegeln hin und her und da müssen wir rein!!
Doch zum Glück gibt es den hervorragenden Revierführer von Nikolas Elias, ohne den wir sicherlich nicht so gut vorbereitet durch Griechenland gekommen wären. Mit dessen Hilfe meistern wir auch diese Hürde. Bei immer noch starkem Wind liegen wir wieder neben einer „Dame“, eine Motoryacht mit Namen Monika
Ohne das wirklich ausgezeichnet verarbeitete und sehr handliche Starkwindsegel (Segelmacherei Laatsch), ist für uns segeln in diesem Revier nicht vorstellbar