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Ponta Delgada/ Sao Miguel/ Azoren 27 °C 23 °C

Im Auge der Sturms

Wir haben alles gut überstanden.

Kurz haben wir überlegt, falls es zu heftig wird, mit gepackten Rucksäcken das Schiff zu verlassen und uns mit anderen Seglern das Schauspiel von den tanzenden Schiffen von der Bar aus anzuschauen. Aber oh Wunder, bis 23:00 Uhr war aus dem Starkwind noch kein ausgewachsener Sturmwind geworden. Der Schwell der in die Marina stand war durch die dreizehn gut verteilten Festmacher erträglich und deshalb haben wir die Nacht doch auf Bacchus verbracht. Ich habe bis 03:00 auch prima geschlafen. Allerdings mit dem hochgeklappten Kojenschutz gegen `raus fallen und mit Ohrstöpseln. Plötzlich hörten der Wind und der Regen auf, es wurde gespenstisch still. Das Auge des Sturms war genau über uns.
Ungefähr 20 Minuten dauerte es, bis die Böen wieder einsetzten und mit über 80 km/h über uns hinwegfegten. Der Wind drehte auf Nordost, gut für uns, schlecht für die Fischerboote an der Hafenmole. Die bekamen jetzt die volle Packung.
Die Regenböen peitschten waagerecht über das Wasser und die Yachten im Hafenbecken lernten doch noch kurz das Sambatanzen.
Jetzt scheint schon wieder die Sonne und wir sind froh, dass uns „Gordon“ so glimpflich hat davonkommen lassen. Langsam fällt die Anspannung von uns ab….

Geburtstagskaffee

Auf den meisten Booten wird heute auf „segelklar“ umgestellt. Die Sprayhoods und Biminis werden aufgebaut, die Segel wieder aufgeriggt, die Schiffe aus dem Spinnennetz der Festmacher befreit. Alle sind erleichtert dass „Gordon“ keinen Schaden angerichtet hat. Auch auf Santa Maria sind nur einige Bäume entwurzelt worden, über die Marina ist der Sturm ohne große Folgen hinweggerauscht.
Nach dem aufklarieren ist jetzt Zeit und Muße Johannes Geburtstag an Bord zu feiern. Maxi überrascht mit einer kleinen Gesangseinlage, doch, wir sind alle gut drauf. Nur Rolf und Gabi sind nicht rechtzeitig eingetroffen, aber sie sind unterwegs und werden morgen hier sein. Dann wird nachgefeiert.