Der Weg ist das Ziel....
Wir wollen nach Topo, dem südöstlichsten Kap der Insel. Das sind gut 50 Kilometer und es wird, da heute Sonntag ist, vielleicht nicht ganz so einfach per Anhalter zu bewältigen sein.
Ein Kleintransporter hält, der Fahrer will nach Rosais. Das ist allerdings die genau entgegen gesetzte Richtung. Da waren wir noch nicht, haben das Kap nur vom Wasser aus gesehen und es war beeindruckend. Also ändern wir unseren Plan spontan und steigen ein. Aber einfach nach Rosais fahren, das geht nicht. Alberto, der Fahrer zeigt uns nun alle schönen Stellen und Aussichtspunkte auf der Strecke. Wilde, mit roter Lava bedeckte Schotterpisten fahren wir entlang und stehen plötzlich vor dem Abstieg in die Fajá Jaon Dias.
Nur ein schmaler Eselspfad führt hinunter, 40 Minuten Abstieg und eine Stunde rauf. Ein Mann wohnt ganzjährig alleine dort unten. Alberto meint der Mann hätte ein „Easy Life“.
Alfredo arbeitet in der Milcheingangskontrolle in der Käsefabrik der Genossenschaft in Beira. Er ist hier auf der Insel geboren, auch sein Vater hätte sein Leben lang Käse hergestellt und das wäre doch eine gute Arbeit hier auf Sao Jorge.
Wir fahren noch am Cafe seines Schwagers vorbei und dann lässt er uns ungern alleine in Richtung Leuchtturm und Kap dos Rosais weiterziehen. Er gibt uns noch seine Telefonnummer und wenn wir Schwierigkeiten hätten zurück nach Velas zu kommen sollen wir ihn anrufen.
Der Weg führt durch Viehweiden. Auf denen grasen die schönen Kühe, die die gute Milch für den würzigen Sao Jorges Käse produzieren. Laut Alberto ist die Milch die fünftbeste in Europa.
Nach ungefähr vier Kilometern erreichen wir die Leuchtturmanlage. Seit dem schweren Erdbeben 1980 ist er einsturzgefährdet, aufgegeben und rottet vor sich hin.
Einen tollen Blick auf das Westkap und den markanten Felsen mit Torbogen hat man von der Brüstung aus. Vom Schiff aus wirkt der Felsen allerdings um einiges bedrohlicher und man hält freiwillig genügend Abstand
Zurück finden wir eine Mitfahrgelegenheit mit Vater und Sohn. Nun werden wir noch mal an alle schönen Aussichtspunkte kutschiert, ob wir wollen oder nicht. Der Vater erklärt uns welche Inseln wir nun in der Ferne sehen, er besteht darauf und lässt sich auch nicht von seiner Meinung abbringen, das Graciosa Terceira ist und umgekehrt. Da staunen wir nicht schlecht und sind ausnahmsweise einverstanden.