Seewege.de
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Velas/ Sao Jorges/ Azores 29 °C 20 °C

Die Nordseite von Sao Jorge

Wir wollen auf die schroffe Nordseite der Insel und einen Wanderweg aus unserem Wanderführer laufen.
Automieten haben wir gestrichen, das kleinste Gefährt soll 45 Euro ohne Versicherung und Sprit kosten.

Nach gewährter Manier stellen wir uns an die Strasse und schnell hält ein netter Fahrer an. Ricardo wohnt in Urselina, liegt auf unserer Strecke, bis dahin können wir mitfahren. Ricardo arbeitet bei einer Bank und lebt, bis auf eine Unterbrechung als Schüler, immer schon hier auf der Insel.
Er lebt gerne hier und will auch nicht weg. Er findet die Ruhe und Gelassenheit des Insellebens herrlich, jeder kennt jeden und Stress ist ein Fremdwort.
Die meisten Sao Jorger leben von der Landwirtschaft, heißt von Milch, Käse und Fleisch. Das Einkommen ist niedrig und man versucht durch Tourismus die Situation der Bewohner zu verbessern. Aber Ricardo meint, das sei noch ein langer Weg, und die wirtschaftliche Situation zurzeit macht es nicht leichter.
Er ist stolz aus seine Insel und sein Dorf und macht für uns den Fremdenführer.1808 wurde Urselina von einem Vulkanausbruch bis auf den Kirchturm vollständig unter der Lava begraben und nebendran wieder aufgebaut.
Der Turm ist heute noch zu sehen.

Er zeigt uns noch den kleinen Hafen, die schönsten Aussichtspunkte und die Kirche.
Anschließend hält er für uns ein Auto an und organisiert den nächsten Streckenabschnitt.

Auf der Ladefläche eines Pick -ups geht es bis nach Calheta. Nach zwei weitern Mitfahrgelegenheiten landen wir zwar nicht an dem Startpunkt unserer Wanderung, haben aber wieder nette Menschen getroffen.

Die letzte Etappe fahren wir mit zwei Franzosen, einer hat in Marokko eine Surfschule, der andere hilft einem Freund, der hier auf der Insel Abenteuertouren anbietet.
Sie bringen uns zur Faja dos Cubres, da sei ein toller Wanderweg der Küste entlang durch kalten Regenwald zur Faja da Caldeira de Santo Christo. Fajas sind durch Abrasion entstandene fruchtbare Flächen zwischen Meer und Steilküste, oft nur durch schmale Wege zu erreichen.
Finden wir super, das ist unser Weg, nur „anders herum“.