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Ankern in Lajes das Flores

Der ruhigen Nacht folgt ein ruhiger Morgen mit Rührei und lecker Kaffee. Keine Seekrankheit zu verzeichnen!!
Alles prima, bis wir den “Kleinen Bliester“ gegen den Großen tauschen wollen. Der Wind hat auf 12-14 Knoten nachgelassen und wir machen zu wenig Fahrt. Bei der Aktion geht der Segelsack über Bord. Wir wenden und wollen hinterher, ihn wieder auffischen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wir sehen ihn schwimmen, bekommen ihn auch längsseits aber packen und hochziehen klappt nicht. Nach einigen vergeblichen Versuchen sehen wir den roten Sack nicht mehr und geben ihn verloren. Wir gehen wieder auf unseren alten Kurs zurück, da haut der umschlagende Besan, der eigentlich festgebunden war (der Koten hatte sich gelöst), das Windpaddel der Selbststeueranlage um. Diese hat sich bei dem Manöver verstellt und das Paddel stand nun dem Besan im Weg. Wir lernen daraus: 1. Eine kleine Unaufmerksamkeit kann doofe Folgen haben und etwas über Bord gegangenes bekommt man so leicht nicht wieder ins Boot.


Nach dem der erste Ärger verflogen ist steigt die Stimmung wieder und am frühen Nachmittag erreichen wir die Ankerbucht von Lajes das Flores…und es ist grauenvoll. Schon von weitem konnten wir die vier Segelschiffe im Schwell tanzen sehen und hatten bis zuletzt gehofft, dass der Wind endlich nachlässt. Aber Fehlanzeige, der weht weiter aus Nordost und die Wellen stehen genau in die Bucht.
Der Skipper des belgischen Zweimasters, der auch lange in Praia war, liegt an der Mauer und bietet uns an, wenn die Fähre abgefahren ist, längsseits zu gehen.

Wir nehmen das Angebot an legen nach einigen nervenden Stunden vor Anker bei ihm an. Aber dieses Schiff ist ein schweres Stallboot mit umlaufender Kante und bewegt sich im starken Schwell kaum, wir hüpfen wie ein Tennisbällchen auf den Wellen und das geht gar nicht. Wir machen enttäuscht wieder los und werfen den Anker mitten im Hafenbecken, etwas geschützter als vorhin, aber immer noch sehr, sehr unruhig. Da bleibt kein Glas auf dem Tisch stehen. Das wird eine Nacht… Wir zweifeln etwas an der Entscheidung nach Flores zu segeln und nicht mit der Fähre zu fahren.