Seewege.de
Seewege.de
Puerto de Fornell/ Menorca 25 °C 19 °C 5-12 kn

„Mikrokosmos“ Schiff

Bei wenig Wind hat der neue Baum seinen ersten Einsatz. Alles klappt. Die theoretischen Überlegungen die Johannes Düsseldorf angestellt hat,stimmen. Die Leinen sind lang genug, der Baum lässt leicht einhaken und wieder aushaken und recht gut handhaben. Wenn der Wind dreht ist ein Seitenwechsel allerdings etwas aufwendig, wir haben 20 Minuten gebraucht, haben aber noch nicht viel Übung. Das wir bestimmt noch besser.

Leider haben wir wenig Wind, eine unangenehme Altwelle lässt Bacchus ordentlich schaukeln, und der Motor kommt immer wieder zum Einsatz. In der Nacht beruhigt sich das Meer und wir können recht gut schlafen. Kaum ein Schiff ist unterwegs.
Der Sternenhimmel ist fantastisch, kein Fremdlicht stört den Anblick und eine glitzernde Spur Plankton ziehen wir hinter uns her. Da wird Bacchus zu einem kleinen eigenen Kosmos in der Weite des Mittelmeeres.

Wir schaffen in den ersten 24 Stunden ein Etmal von ca. 90 SM, das bedeutet wir kommen mitten in der Nacht in Porto Conte an.
Um 16:10 drückt Johannes die Ruftaste des Funkgerätes um einen Frachter anzufunken, der auf Kollisionskurs nähert, als schlagartig alle elektronischen Geräte ausfallen. Fassungslos blickt Johannes auf AIS, Radar und GPS, alles tot, der Navirechner hat keine Position mehr alle Anzeigen aus. Was jetzt. Frachter auf Kollisionskurs, 30 Min Zeit, und eine Nachtanfahrt in eine unbekannt Bucht. Na super, da kommt „Freude“auf. Ich beobachte den Frachter, Johannes geht auf Fehlersuche. Nach 10 Minuten ist klar was passiert ist, eine zusätzlich installierte Feinsicherung zum Schutz der feinen Anschlusskabel, hat Geist aufgegeben. Sicherung ausgetauscht und alle Geräte sind wieder da, hurra… und der Frachter hat den Kurs geändert. Entspannung…Johannes überlegt und plant eine Änderung, das soll so nicht mehr passieren.

Um 2:45 fällt der Anker in Porto Conte.