Nefta
Vormittags unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher nach Nefta, eine Oase ähnlich wie Tozeur, nur kleiner und noch ursprünglicher
Beim Spaziergang durch die Palmengärten erfahren wir, dass die Bestäubung der Dattelpalmen keinesfalls dem Zufall überlassen wird. In jeden Fruchtstand wird ein Samenstengel eingebunden. Die hat man vorher von den „männlichen“ Palmen abgeschnitten
Wir erfahren auch, dass die herrlich duftenden Rosen in den Oasen geerntet und dann auf dem Markt verkauft werden
Außerdem treffen wir auf „Wilde Gesellen“, die hier unter den Palmen leben,arbeiten und unter anderem Palmwein herstellen der auch eifrig von der Truppe getrunken wird. Uns hat er nicht besonders geschmeckt, erinnert stark an saueren Viez.
Die Wasserrechte in den Oasen stammen noch aus den 13.Jh. und sorgen für eine gerechte Verteilung. 7 Stunden pro Woche erhält jeder Palmengartenbesitzer Wasser aus dem weit verzweigten Bewässerungskanälen
Metlaoui
Wir reisen weiter nach Metlaoui um von dort aus mit dem historischen Zug „Lezard Rouge“ in die Selda- Schlucht zu fahren.
Es gibt nur ein einziges zwei Sterne Hotel im Ort, obwohl Metlaoui im Reiseführer als sehr guter Ausgangspunkt für den Besuch der Schlucht und einigen Bergoasen empfohlen wird. Na, wir sind gespannt und lassen uns überraschen. Ein Zimmer ist auf alle Fälle noch frei.
Am späten Nachmittag erreichen wir das auf den ersten Blich ziemlich hässliche Straßendorf
Das Hotel entpuppt sich als Absteige der übelsten Sorte. Viele Gäste verkehren hier nicht mehr. Wir können auch zwei Zimmer haben, für den gleichen Preis wohlgemerkt. Wir ziehen es aber vor in einem Zimmer zu nächtigen, da die Türen in einem desolaten Zustand sind
Aber die Härte erwartet uns abends. Plötzlich setzt arabische Musik in einer Lautstärke ein, dass wir zusammenzucken. Wir fragen bei dem Besitzer des Hotels nach, was das den sei und werden daraufhin zu einem Bauchtanzabend eingeladen, für uns kostenlos, der bis ca. 22:30 dauert soll. Da an Schlaf eh nicht zu denken schauen wir uns das Spektakel an.
Eine dralle Tänzerin tanzt mehr schlecht als recht von Tisch zu Tisch und animiert die Männer ihr Scheine in die spärliche Bekleidung zu stecken. Wir können gar nicht glauben wie viel Alkohol hier getrunken wird. Wo doch sonst in der Öffentlichkeit kein Alkohol konsumiert wird. Allerdings scheint es hier das billigste Bier in ganz Tunesien zu geben
Wir halten es bei dieser Veranstaltung nicht lange aus und ziehen es vor uns mit Oropax
ins Bett zu begeben.
Hoffentlich wird morgen die Bahnfahrt kein Rheinfall. Dann hätten wir die Übernachtung in dieser Absteige ganz umsonst ertragen