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Atalayoun Marina 27 °C 25 °C

Mit großem Respekt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Atlantik zu überqueren. Eine der ganz besonderen Art ist die mit dem Ruderboot. Ein solches Extremsportgerät steht hier, auf einem Trailer geparkt, einsam und verlassen auf dem großen Platz vor der Marina.
Wir erfahren, das der Besitzer gleichzeitig der Marinachef ist.
Heute ist er hier und Salam der Chefmarinero stellt uns Mr. Said Ben-Amar vor.
Vor uns steht ein charmanter und gutaussehender junger Mann und wir wollen natürlich mehr über Ihn und dieses unglaubliche Projekt wissen, denn im Internet gab es keine aktuellen Informationen.
Said berichtet das er 2002 während seines Frankreichaufenthaltes von einer gelungenen Atlantiküberquerung gelesen hätte. Daraufhin habe er spontan den Entschluss gefasst auch ein solches Projekt zu starten.
Ohne großes Sponsoring und überwiegend aus eigenen Mitteln beschaffte er sich ein professionelles, atlantiktaugliches Gerät. Bis er starten konnte musste er zahlreiche Hürden überwinden. Aber 2012 waren alle Vorbereitungen getroffen, die 8m lange und 1,6m breite und 1000 kg schwere„Überlebenszelle“ war fertig ausgestattet mit Gaskocher, Entsalzer technischen Gerätschaften und ausreichend Astronautennahrung. Er startete in Dakar (Senegal) und landete tatsächlich nach 2150 auf dem offenen Atlantik zurückgelegten Seemeilen, 51 Tage nach dem Start in Cayenne (Französich-Guyana), in Südamerika. Sein Körpergewicht reduzierte sich unterwges von 78 auf 62 kg. Er musste unterwegs nicht nur eine ca. 8m hohe Monsterwelle mit Rolle rückwärts überstehen bei der er nur mit Glück überlebte, alle Geräte bis auf das Reserve GPS gaben unterwegs den Geist auf.
Er zeigt uns Fotos von der Ankunft: die Händen zerschunden und mit Vollbart, lachend, sein Gesicht gezeichnet von einer unglaublichen Erfahrung, die ihn wie er sagt innerlich verändert hat.
Was ist dagegen ein Atlantiktörn auf einer Hochseeyacht mit allem Komfort. Wir sind tief beeindruckt von der körperlichen und mentalen Leistung dieses sympathischen jungen Mannes und verabschieden uns mit großem Respekt.

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