Tourada á Gordes, aber anders
Auch auf Sao Jorge finden Toradas statt, heute in der Nähe von Calheta, etwa 25 km entfernt. Per Anhalter machen wir uns auf den Weg und finden auch gleich eine Mitfahrgelegenheit bis zu unserem Ziel.
Wir sind etwas überrascht, keine Bretterzäune, keine Absperrungen, sind wir falsch?
Nein, sind wir nicht, nach und nach treffen die Zuschauer ein und die Straße füllt sich. Die Popkorn- und Chips- Jungs sind schon parat
Der Bierstand ist gut besucht, und die Eistruhe bis oben gefüllt mit Sagresbier.
Es geht ziemlich rustikal zu
Dann kommen die Stiere an und werden mehr oder weniger vorsichtig entladen.
Außer einigen alten Pick -ups und Leiterwagen, bieten nur die Bäume und höher gelegenen Gartenmauern Schutz.
Die „Strassenarena“ ist durch weiße Striche auf dem Asphalt zu beiden Seiten begrenzt. Nur in diesem Bereich darf der Stier, gehalten durch die lange Leine, hin und her laufen. Hinter dem Strich ist man als Zuschauer sicher, oder jedenfalls fast sicher.
Pünktlich mit dem Böllerschlag stürmt der erste Stier auf die Strasse und die Menge setzt sich in Bewegung.
Eine wichtige Rolle spielen die Pastores, sie legen dem Stier in der Transportkiste die Kordel um den Hals, halten ihn ständig an der Leine und im Auge. Nach 20 Minuten ziehen sie ihn wieder in seine Kiste zurück.
Der doppelte Böllerschlag wird abgeschossen- Pause
Die Stiere sind hier nicht so schnell und aggressiv wie in Terceira. Alles geht gemütlicher zu. Aber die Gefahr ist nicht zu unterschätzen.
Ein Zuschauer wird vom Stier auf die Hörner genommen und auf den Boden geschleudert. Er war einfach nicht schnell genug. Schwer verletzt wird er mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht.