Wir sitzen fest
Bevor wir weiter den Guadiana hoch wollen, schauen wir noch mal in den Wetterbericht. Und siehe da, ein kleines Wetterfenster tut sich auf. Am Freitag den 18.07. soll es Westwind geben und bis Samstagmittag anhalten. Wellen recht niedrig und Wind schwach. Unsere Chance nun doch noch nach Lissabon zu kommen?
Wir überlegen hin und her, wie viel Zeit bleibt. Wann müssen wir wo sein. Heute ist Montag, das bedeutet sofort aufbrechen bis Ayamonte und in drei Etappen nach Sagres. Dann Freitagnachmittag weiter ums Kap und in einem durch bis Lissabon. Wenn der Wind unterwegs dreht bleibt immer noch Sines.
Also Pläne ändern und Anker auf. Noch läuft das Wasser raus und wir haben den Strom mit uns.
Plötzlich gibt es einen leichte Ruck und etwas Knirsch, wir sitzen im Kies fest, 1,5 m Wassertiefe, der Skipper hat die Fahrrinne vor lauter Entspannung ein wenig aus den Augen verloren Da kommen wir erstmal nicht weg. Wir müssen auf das einlaufende Wasser warten. Das bedeutet nun das Ende der Fahrt und Siesta für uns.
Irgendwann rumpelt es im Schiff und die Kiesbarre lässt uns frei. Noch können wir ca eine Stunde gegen das einlaufende Wasser motoren, dann wird die Strömung zu stark und wir ankern vor einer Anlegestelle im Nichts. Nun haben wir Zeit und tuckern mit dem Dingi an Land. Ein einsames Büdchen liegt hier am Fluss, es gibt einen guten Kaffee, Bier und Sandwichs. Ab und zu kommt jemand vorbei trinkt oder isst etwas. Die Zeit verstreicht leise, wie der warme Wind, der von den Hügeln weht.
Gegen 19:00 können wir weiter und erreichen Ayamonte um 21:00.