Eine Maitour im Regen
Die Wettervorhersage meldet für die nächsten Tage Regen und viel Wind. Die Vorhersage trifft zu, heute morgen regnet ziemlich heftig. Wir beschließen trotzdem eine Tour durchs Supramonte nach Ogosolo zu machen.
Wir fahren durch eine üppig grüne Landschaft, aus den Wiesen und Bergen steigt Nebel auf, es regnet immer wieder. Je höher wir kommen, desto dichter werden die Wolken.
Es ist total einsam hier. Kein Haus oder Dorf, kaum Autos, nur freilaufende Kühe, Schafe und die berühmten schwarzen Schweine kreuzen unseren Weg. Das Fleisch und der Schinken der Tiere sind echte Spezialitäten und schmecken super. Sorry, aber auch ihr landet im Kochtopf…
Die Muralos von Orgosolo
Nach zwei Stunden Fahrt durch die Einsamkeit erreichen wir Orgosolo. Es regnet, Nebelschwaden ziehen durchs Dorf. Es ist kühl und feucht.
Die zahllosen Wandbilder erzählen von der berüchtigten Vergangenheit des „Banditendorfes“ . Verzweifelter Widerstand der Hirten gegen die ungerechte italienische Obrigkeit und die damit verbundene Armut hat dem Dorf diesen Ruf eingebracht.
Mehr nachzulesen
http://www.spiegel.de/einestages/orgosolo-auf-sardinien-killer-und-kuenstler-a-1111079.html
Die ersten Bilder entstanden 1975. Kaum eine Wand im Zentrum, die nicht mit Fresken bemalt ist.
Inzwischen sind die Bilder eine Attraktion geworden und das Dorf wird regelmäßig von Touristen besucht. Keine Spur mehr von “Banditen”
Neben den sozialen Problemen der Hirten und Bauern und den extrem schwierigen Lebendsbedinungen, werden auch nationale und internationale politische Ereignisse dargestellt.