Seit gestern bläst der Mistral, allerdings nicht sehr stark. Die schwüle Hitze ist vorbei, der Himmel tiefblau und endlich kann man die hügelige Landschaft Sardiniens sehen.
Ab morgen soll der Wind wieder drehen und dann weht er für uns aus der richtigen Richtung.
Wir wollen von hier aus direkt zum Capo Testa und damit die Costa Smeralda hinter uns lassen.
Heute wird an der Mole ein großes Motorboot erwartet. Das bedeutet für einige Segler: Liegeplatz räumen, Anordnung des Hafenbehörde.
Einige brechen auf, die Anderen rücken näher zusammen. Nun warten wir gespannt was da wohl ankommt.
Nachdem wir uns den Wetterbericht für die nächsten Tage angeschaut haben, beschließen wir doch heute noch weiter zu segeln. Der Wind soll übermorgen so ungünstig drehen, dass wir nicht mehr durch die Straße von Bonifacio kommen. Und die Etappe von Olbia bis Castelsardo, unser nächstes Ziel, ist für einem Tag ein bisschen lang. Wenn wir allerdings heute noch ca. 18 Seemeilen schaffen ist die Strecke für morgen kein Problem. Am frühen Nachmittag machen wir uns auf den Weg und verlassen den Olbia, immer schön dem Tonnenstrich folgend.
Wir peilen eine geschützte Bucht an der Costa Smeralda an. Um 19:00 fällt der Anker in Cala Liscia, ein wunderschönes Fleckchen Erde mit glasklarem Wasser und bizarren Felsen. Und das besonders tolle ist, dass die Motorboote, eins nach dem anderen die Bucht verlassen und bald nur noch einige Segler auf den Wellen schaukeln