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Atalayoun Marina 24 °C

Unerwartetes Wiedersehen

Wir sind schon sehr gespannt, wer jetzt auf der AKITA wohnt. Nach dem Fruehstueck schauen wir vorbei und Norbert und Uli kommen uns entgegen. Die beiden haben wir unter sehr lustigen Umstaenden auf den Azoren kennengelernt und uns direkt gut verstanden. In Angra haben wir einige Tage gemeinsam verbracht und dann haben sich unsere Wege getrennt, wie so oft, wenn man unterwegs ist.
Es ist kaum zu glauben, dass wir und hier in der Einsamkeit, in einer Marina, die keiner kennt, nach vier Jahren wieder treffen.
Unser Informationsaustausch ist kaum zu bremsen. Es gibt sooo viel zu erzaehlen.
Da Norbert und Uli noch einiges an Arbeit vor sich haben und wir nach Beni Enzar, den Grenzort zu Melilla, wollen, verabreden wir und fuer den Abend.

Gegensaetze

Die neue, noch nicht offiziell in Betrieb genommene Marina liegt unterhalb eines grossen Bauprojektes, hier soll ein Golf Ressort von Feinsten entstehen. Der Golfplatz mit kleinen Seen, englischen Rasen und sehr schoen angelegten Parkflaechen und die Marina sind so gut wie fertig. Viele Apartmenthaeuser sind im Bau, weitere in Planung. Leider wird dafuer eine unberuehrte Natur geopfert.
Wer soll den hier in Zukunft wohnen und Golf spielen?


Durch die Baustelle und ein Tor, besetzt mit einigen Sicherheitsleuten, gelangen wir zur Hauptstrasse und mit einem Grand Taxi, sieben Personen in einem alten Benz, fahren wir fuer umgerechnet einen Euro nach Beni Enzar.
Hier treffen wir auf eine andere Welt.
Der Gegensatz koennte nicht heftiger sein. Gestank wegen ueberquellender Muelltonnen, schlechte Strassen, armselige Huetten, Brachland voller Plastiktueten und Unrat, abgebrochene Bauprojekte.


Aber auch auf einen emsiger Markt mit bunten Staenden voller Obst und Gemuese. Eselskarren beladen mit der Ernte des heutigen Tages. Metzger stellen neben dem Fleisch auch gleich die Koepfe und Beine der zu erwerbenden Tiere aus. Das Angebot an frisch gebackenem Brot ist eine Augenweide. Ein wuseliges Treiben und ein Miteinander von petit Taxis, Eselskarren und Menschen. Hier ist das wirkliche Marokko