Hinhalten...
Gut geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Immer wieder kommt wieder jemand vorbei und bietet uns seine Hilfe an. Wir brauchen im Moment nichts, außer unser Visum uns das sollen wir heute erhalten.
Gegen Mittag kommt Hisham vorbei, wir freuen uns und voller Erwartung hoffen wir nun endlich auf das ersehnte Visum um an Land zu dürfen. Doch leider hat sich alles zu unseren Ungunsten entwickelt. Die Behörden stellen sich stur. Da wir ohne fertiges Visum eingereist sind wird es uns nun ganz verweigert. Sieht doch sehr nach „abstrafen“ aus. Auch die beiden Agenten können da nicht mehr für uns tun. Unser Vorschlag bis zum nächsten Hafen zu segeln, das wäre Khums etwa 300 Seemeilen westlich, und dort dann das inzwischen ausgestellte Visum in Empfang zu nehmen, wird abgelehnt. Wir müssen heute noch, so schnell wie möglich, Libyen verlassen.
Die Frage ist nun wohin, wie wird das Wetter? Hisham will für uns den Wetterbericht einholen und einige Lebensmittel besorgen. Wir brauchen noch Diesel, Wasser wäre auch nicht schlecht. Nachdem Hishum und ein Kollege vergeblich versucht haben uns einen vernünftigen Wetterbericht zu beschaffen,
erhalten wir eine Sondergenehmigung um mit Begleitung in einem Internetcafe die Wettervorhersage zu schauen. Sieht nicht wirklich gut aus, aber auch nicht total schlecht. Zumindest gibt es keine Sturmwarnung, allerdings kommt uns der Wind erstmal zwei Tage voll entgegen, keine schönen Aussichten unter Motor 2 Tage und Nächte gegen an zu stampfen.
Die Entscheidung wohin es geht, wollen wir nach dem Wind richten. Es kommen Lampedusa, Malta oder Zaric, die erste Hafenstadt in Tunesien, in Frage. Nachdem Lebensmittel und Diesel an Bord sind, Wasser gibt es keins, verlassen wir enttäuscht und traurig den Hafen von Benghazi. Gerne hätten wir das Land näher kennen gelernt
Nun liegen wahrscheinlich um die 500 Seemeilen vor uns, Ziel noch unbekannt.
Der Wind kommt wie erwartet aus Nordwest, also peilen wir erstmal Malta an, können der Kurs jedoch nicht halten. So entscheiden wir uns für Zaric, in der Hoffnung, dass der Wind übermorgen dreht und wir dann mit halbem Wind unser Ziel unter Segeln erreichen können.