Wir verlassen Aci Trezza um 7:00 in Richtung Taormina. Da die Wettervorhersage leichten Wind aus NNE vorhergesagt hat, möchten wir möglichst früh am Ziel sein, bevor es auffrischt und dann Welle und Wind gegen uns sind.
Um 12:00 fällt der Anker in der Bucht von Naxos-Giardini, unterhalb von Taormina, direkt vor dem Fischerhafen und dem großen Sandstrand.
Doch es steht ein derartiger Schwell in die Bucht, dass wir fast von der Sitzbank fallen. Hier wollen wir nicht bleiben, wollen aber auch nicht an den popeligen Schwimmsteg und 30 Euro pro Nacht bezahlen. Also versuchen wir es an der Mole zwischen den Fischern. Platz ist genug und so machen wir mit Buganker an der Mole fest. Wir können bleiben, kein Problem, einige Fischerboote sind raus und kommen auch erst in einigen Tagen wieder
Nachdem Bacchus gut festgemacht ist und alle Fender in Position gebracht sind, machen wir uns auf den Weg nach Taormina
Taormina
Taormina ist über eine schmale Straße, die sich in Haarnadelkurven den Berg hoch schlängelt oder mit einer Seilbahn zu erreichen. Wir nehmen den Bus und der quält sich in einer nicht endenden Schlange aus Autos, Zweirädern und weiteren Busen nach oben. Da der Bus bei jeder Kurve die gesamte Fahrbahn benötigt und der Sizilianer sich nicht gerne in seinem Vorwärtsdrang bremsen lässt, ist die Fahrt eine ziemlich mühselige und langwierige Sache.
Endlich in Taormina angekommen, werden unsere Erwartungen bezüglich Massentourismus weit übertroffen.
Dies war sicherlich mal ein sehr schöner Ort. Verwunschen in den Bergen gelegen, mit einer vielfältigen und üppigen Vegetation gesegnet, angenehmen Temperaturen und atemberaubenden Ausblicken, ein hinreißender Ort, von den Dichtern seit der Antike gepriesen und auch von Goethe umschwärmt.
Heute wälzen sich hunderte von „Reichen und Schönen“, und die, die sich dafür halten, durch die Gassen. Alle Palazzi des Corso Umberto, sie sind aus dem 15 Jh., wurden zu Mode- oder Schuhgeschäften, Schmuck-, Taschen- und Antiquitätenläden, Restaurants, Bars oder Eiscafes. Das Angebot ist so überbordend, dagegen ist die Kö eine Dorfstraße.
Klöster sind zu Luxushotels geworden, der Dom zur Kulisse aufwendiger Hochzeiten.
Uns ist das hier zu anstrengend.
Nach einem Espresso machen wir uns auf den Rückweg.
In Giradini wird gerade eine Madonnenstatue von den Kommunionkindern durch die Straßen getragen
Immer wieder wird halt gemacht und ein kleines Feuerwerk entzündet. Im Hintergrund kann man den glühenden Lavastrom des Ätnas sehen.
Auf uns wirkt das ein bisschen, als wolle man den Ätna beschwören doch weiterhin ruhig zu bleiben. Aber es handelt sich um den Nationalfeiertag und da werden überall auf Sizilien die Madonnenstatuen durch die Orte getragen.